Dreadlocks Erstellung Guide

Denkst du also darüber nach dir Dreadlocks machen zu lassen?

Lass dir gesagt sein, ich bin genauso aufgeregt wie du! Ich erinnere mich noch daran wie ich mich fühlte, als ich diese Entscheidung getroffen und mir endlich Dreadlocks gemacht habe.


Falls du erwägst, diese Veränderung vorzunehmen, bist du hier an der richtigen Stelle, um zu lernen, wie man es selbst macht. Am Ende dieses Artikels weißt du genau, wie du dir deine Dreadlocks selbst machen kannst und worauf du besonders achten solltest, um das  beste Ergebnis zu erzielen.

 Foto von DeMorris Byrd


SIE HABEN ZWEI MÖGLICHKEITEN:

Die erste Option nennt man "freeform" Dreadlocks oder “freeform Locs”: das bedeutet, dass du nicht viel tun musst, nur aufhören deine Haare zu kämmen. Es kann ein bisschen komplexer sein, aber du entscheidest, wie viel Arbeit du investieren möchtest.

Die zweite Option ist eine ganze Kombination von manuellen Techniken, die einige spezifische Tools, eine Anleitung und etwas Übung erfordern. Dafür bekommst du sofortige Ergebnisse!.

Diese 2 Entscheidungen klingen ein bisschen wie “natürlich gegen künstlich”, aber es gibt bei beiden Varianten einen natürlichen Prozess und manuelle Anpassungen die individuell vorgenommen werden können.

Erste Option: freeform locs, der Weg der Natur

Wenn du diese Methode wählst, kannst du dich theoretisch zurücklehnen und mit etwas  Zeit und ein wenig Geduld werden deine Dreadlocks von selbst entstehen.. Indem du aufhörst, deine Haare zu kämmen oder zu bürsten, egal ob du Haare vom Afro-Typ oder jede andere Art von Haar hast, erhältst du Dreadlocks. Es ist jedoch vorteilhaft, ein wenig "manuelle Unterstützung" zu leisten, um deinen Dreadlocks zu helfen, sich zu formen.

 

Foto von Hannah Gullixs


Das Ergebnis dieser Methode ist oft unvorhersehbar, aber zwei Dinge sind sicher: deine Dreads werden alle verschiedenen Größen und Formen haben, und die verschiedenen Parts werden wie gezackte Inseln aussehen. Außerdem brauchst du Monate, wenn nicht Jahre, um wirklich gut aussehende Dreads zu bekommen: am Anfang herrscht hier ein großes Chaos. Das kann natürlich eine gute Sache sein, wenn dir der chaotische Style gefällt! Aber das ist nicht für jede*n was. Die gute Nachricht ist, du kannst den Prozess mit den folgenden Tipps beschleunigen.


Tipp 1: wenn deine Dreadlocks anfangen sich zu formen, kannst du mit den Fingern fühlen, welche Stellen sich gut machen und welche ein wenig Unterstützung erhalten sollten. Um sicherzustellen, dass du schöne einzelne Locs bekommst und sich kein riesiges Knäuel bildet, ziehst du die Dreadlocks gleichmäßig auseinander.  


Tipp 2: gib deinem Haar etwas Liebe, in Form von festigenden Produkten. Wir können dir festigendes Gel und festigendes Spray von weltberühmten Marken wie Dollylocks, RAW ROOTs, Irie Dreads und vielen anderen anbieten. Diese Produkte werden aus hochwertigen Zutaten hergestellt und helfen dir schneller schöne Dreads zu bekommen. 


Tipp 3: du kannst ein deinen Dreads auch helfen, indem du etwas korrigierend in den Prozess eingreifst. Hierfür eignen sich palm-rolling und/oder häkeln. Zwei manuelle Techniken, die weiter unten erklärt werden.


Zweite Option: deine Dreads einzeln per Hand erstellen

Wenn du deine Dreadlocks manuell erstellst, teile zuerst deine Haare in einzelne Partien ab. Dann arbeite mit einem Part nach dem anderen. Wir haben eine detaillierte Anleitung erstellt, wie du deine Haare am besten unterteilen kannst (link).

 

Foto von Fauxels

Jetzt sehen wir uns die verschiedenen manuellen Techniken an.

  1. Twist&Rip: nur für lose Haare, es wird kein Werkzeug benötigt. Nimm eine Strähne der Haare und drehe sie ein-oder zweimal um sich selbst. Dann teile sie in zwei Hälften, halte einen Teil nach unten und "reiß" (rip) den anderen, indem du ihn nach oben ziehst. Bringe die beiden Teile wieder zusammen, drehe die Strähne wieder ein, teile sie wieder in zwei Hälften, und wiederhole den ganzen Process. Diese Technik ist eine Art “Kick-Start” für deine Dreadlocks.  Im Anschluss können sie noch weiter geformt und verbessert werden. 
  2. Back-Combing (toupieren): nur für lose Haare. Werkzeug benötigt: ein sehr enger Kamm wie der von RAW ROOTsKämme dein Haar auf die andere Seite als du es normalerweise tust, entgegen deinem natürlichen Scheitel. Im Anschluss nutze deinen Kamm oder deine Bürste und toupiere deine Haare leicht an. Im Idealfall kombinierst du abwechselnd Back-Combing und twist&rip, um eine schöne, zylindrische Dreadlockform zu schaffen.
  3. Palm-rolling: nicht für lose Haare, deine Haare sollten schon etwas gedreaded sein, die Technik wird dir im weiteren Prozess helfen.  Hierfür wird kein Werkzeug benötigt. Nimm eine Dreadlock und rolle sie zwischen deinen Händen, als ob du eine Knetschlange schaffen willst. Dies wird deinen Dreadlocks helfen, kompakter und zylindrischer zu werden.
  4. Häkeln: deine Haare sollten schon etwas gedreaded sein. Werkzeug benötigt: eine Häkelnadel, siehe unten in der Auswahl. Stecke die Häkelnadel durch die Dreadlock, wickele nun einige lose Haare um die Nadel und ziehe sie so wieder in die Dread hinein. Wiederhole diese Technik mit der gesamten Loc, sie wird dadurch deutlich kompakter, ordentlicher und gewinnt an Stabilität. Es gibt mehrere Tutorials auf YouTube, wo du genau sehen kannst, wie das funktioniert. Such einfach mal nach “how to crochet dreadlocks”.

Hinweis: zur Pflege von freeform Dreadlocks eignet sich die dritte Methode (palm-rolling) am besten. Diese nur eine sanfte Unterstützung deines Dreadprozesses.  Du kannst deine Freeform-Dreads auch häkeln um sie etwas zu ordnen und stabiler werden zu lassen. Das Häkeln macht wirklich einen großen Unterschied! Es erfordert ein wenig Zeit und Geduld, geht aber immer noch schneller als die Freeform-Methode. Vielleicht kann dir ein/e Freund*in helfen, gemeinsam macht es natürlich mehr Spaß! Gehäkelte Dreads werden auch "sofortige" Dreads genannt.

Einige der Häkelnadeln auf DreadLab verfügbar


Wie man die richtige Häkelnadel auswählt:

Die idealen Größe für Häkelnadeln liegt zwischen  0,5 und 0,8 mm. Wenn deine Dreads noch neu sind, kannst du mit einer größeren 0,75-0,8 mm Nadel schneller arbeiten. Wenn deine Dreads schon etwas kompakter sind, benötigst du eine kleinere Nadel. Hole dir also am besten auch gleich eine 0,5-0,6 mm Nadel. Die kleineren Größen helfen auch neuen Dreads, so ordentlich wie möglich zu werden. Es ist immer gut, Häkelnadeln in mehreren Größen zu haben, um eine gute Pflege der Wurzeln und Längen zu gewährleisten: deshalb bieten wir auf DreadLab viele verschiedene Größen und Modelle an. Besuche die Seite Produkte → Tools um einen Überblick über die Auswahl zu bekommen. Viel Spaß beim Stöbern :) 

 

Über den Autor

Margherita Orso Pletti - Italienische Dread Makerin, YouTuberin und Bloggerin, die in Schottland wohnt. Schöpferin von dreadhead.it, Website auf Italienisch über Dreadlocks.